Fast jährliche Besuche in Afghanistan offenbarten zunehmend Fehlentwicklungen. Dringend notwendig wurde eine kritische Wirkungsüberprüfung. Aber die wurde 15 (!) Jahre abgelehnt.
FRÜHWARNUNGEN vor Fehlentwicklungen beim Afghanistan-Einsatz 2001-2021, Winfried Nachtwei (21.02.2024)
Als Mitglied des Verteidigungsausschusses des Bundestages 1994-2009 gehörte ich zu den fachpolitischen Mitauftraggebern der Auslandseinsätze der Bundeswehr. Angesichts der friedensbewegten Herkunft der Grünen waren bei uns Out-of-Area-Einsätze besonders umstritten. Die Erfahrungen mit den Balkankriegen, der Beschießung eingekesselter Zivil-bevölkerung, die Massenvertreibung im Kosovo, die Bedrohung der eigenen Bevölkerung durch islamistische Terrornetzwerke machten ein sicherheits- und friedenspolitisches Umdenken unumgänglich. Bei der Bundestagsentscheidung zur deutschen Beteiligung an der Antiterror-Operation Enduring Freedom konnte ein Auseinanderbrechen der grünen Fraktion knapp vermieden werden. Eine Konsequenz daraus war, dass die wenigen grünen Sicherheitspolitiker den Afghanistan-Einsatz besonders intensiv beobachteten, kontrollierten und begleiteten. In diesem Kontext hielt ich zig Reden im Bundestag und verfasste über 250 Einzelbeiträge, die an Kolleg:innen in der eigenen Fraktion und Partei, in anderen Fraktionen, an Einsatzkräfte und Journalisten gingen und zum größten Teil auf www.nachtwei.de veröffentlicht wurden.
- September bis 22. Dezember 2001 – Von New York nach Afghanistan aus Berliner Sicht“, Zusammenstellung aus persönlichen Aufzeichnungen, August 2011, 30 S. http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1074
Reisebericht: Kabul im August 2003 –Afghanistanpolitik am Scheideweg, August 2003 http://nachtwei.de/terror/kabul%20reisebericht%20august%2003.htm
Stellungnahme: Dringende Fragen: Afghanistan auf der Kippe? Juli 2006, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=380
Reisebericht: Besuch in Nord-Afghanistan: Hoch kritische Monate, 24. Juli 2006: „(…) Sehr deutlich werden Widersprüche + Defizite auf Seiten der „Internationalen Gemeinschaft“, aber auch in der deutschen Präsenz: Das Auftreten verschiedener Militärs ist sehr unterschiedlich, ja teilweise nicht kompatibel. Das aggressive Auftreten von US-Kräften beißt sich mit dem ISAF-Ansatz, zu dem unverzichtbar Vertrauensbildung und Kooperation gehört. Wie soll das gehen, wenn ab Anfang 2007 erstmalig ein US-General ISAF-Kommandeur sein wird? Der spezifische ISAF-Ansatz muss erhalten bleiben und darf nicht einer vermeintlichen militärischen Effizienzsteigerung durch eine Zusammenlegung von ISAF und OEF geopfert werden. Die Sicherheitssektorreform kommt bei der ANA ordentlich voran, bei der Polizei teils-teils, bei der Entwaffnung zzt. nicht mehr, bei der Justizreform gar nicht und bei der Drogenbekämpfung geht es voll nach hinten los.
Der Kurzbesuch bekräftigt meine Einschätzung, dass es ganz entscheidend auf die nächsten Monate bis zum Winter ankommt. Das heißt: Wenn es in der zweiten Septemberhälfte in Berlin um die Verlängerung der deutschen Beteiligung an ISAF geht, dann müssen die veränderten und neuen Perspektiven und Anstrengungen der deutschen und internationalen Afghanistanpolitik klar und eingestielt sein! Die OMF haben Zeit. Die Zentralregierung und die Staatengemeinschaft haben keine Zeit! http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=375
Brief an die Minister Steinmeier, Jung, Wieczorek-Zeul und Schäuble zur akuten Situation in Afghanistan gemeinsam mit Jürgen Trittin, 5. September 2006: „(…) Der sehr schwierige Stabilisierungsprozess kann heute durchaus Ergebnisse aufweisen – etwa der Abschluss des Bonn-Prozesses und die inzwischen 7 Millionen Schülerinnen und Schüler. Aber der Aufbauprozess ist in diesem Jahr ins Stocken geraten. Ja, nach erheblichen Rückschlägen ist er inzwischen akut vom Scheitern bedroht
Die Kämpfe im Süden haben inzwischen das Ausmaß eines Aufstandes angenommen. ISAF-Truppen der NATO sind dort Tag für Tag in Kampfhandlungen verwickelt. Zahl und Raffinesse der Anschläge nehmen landesweit und auch im relativ „ruhigeren“ Norden zu. Die Drogenanbaufläche ist in diesem Jahr um 59% gegenüber 2005 ausgeweitet worden. Enttäuschung und Frustration über die Zentralregierung und die Internationale Gemeinschaft breiten sich aus. Die bisher von der Bevölkerung respektierte ISAF droht immer weniger als Sicherheitsunterstützungstruppe und immer mehr als Besatzungstruppe wahrgenommen zu werden.
Ein Scheitern des Stabilisierungsprozesses kann sich die Internationale Gemeinschaft, die VN wie die NATO aus ureigenem Sicherheitsinteresse nicht erlauben. Es hätte desaströse Konsequenzen für die Menschen in Afghanistan. Es wäre aber auch eine strategische Niederlage der Internationalen Gemeinschaft gegenüber dem internationalen Terrorismus.
(1) Nach fünf Jahren Afghanistan-Engagement der Bundesrepublik ist eine offene und bewertende Zwischenbilanz überfällig – des ISAF-Einsatzes und des Wiederaufbaus. Die bis Mai 2006 alle 2-3 Monate erscheinenden „Unterrichtungen des Bundestages durch das Auswärtige Amt über die relevanten Fragen der Entwicklung und des Wiederaufbaus in Afghanistan“ waren als Tätigkeitsberichte hilfreich, reichen als Bilanz aber keineswegs aus.
(2) Überfällig ist zweitens eine Bilanzierung und kritische Bewertung der Gesamtoperation Enduring Freedom (OEF) in Afghanistan. Bisher wurden die Verteidigungs-Obleute periodisch und geheim über KSK-Einsätze unterrichtet. Zum Kontext der Gesamtoperation OEF stellte die Bundesregierung trotz wiederholter Nachfragen des Kollegen Nachtwei bisher keinerlei Informationen zur Verfügung. Die Ausweitung der einzelnen Kämpfe und Anschläge im Süden zu einem regelrechten Aufstand – längst nicht nur der Taliban – zeigt, dass OEF bei der Bekämpfung der Oppositionellen Militanten Kräfte im Süden und Südosten Afghanistans nicht erfolgreich war. Aus verschiedenen Studien und aus Berichten von deutschen Soldaten und Zivilisten mit Afghanistan-Erfahrung verdichtet sich der Eindruck, dass die Art und Weise der Operationsführung von OEF und des Auftretens von US-Soldaten nicht unwesentlich zum Anwachsen der Militanten beigetragen hat. (…)“ (100.951 Aufrufe 18.2.2024) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=36&aid=395
Stellungnahme: Nach fünf Jahren Beteiligung an Enduring Freedom: Nicht mehr dringlich und nicht mehr verantwortbar, 7.11.2006, (77.100 Aufrufe 18.2.2024) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=83&aid=482
„Brandbrief“ zur EU-Polizeimission in Afghanistan an die Minister Steinmeier und Schäuble, Juli 2007 (und Antwort vom 14. August)
Materialien zur aktuellen Sicherheitslage Afghanistans (mit Pakistan) in verschiedenen Varianten: Zusammenfassung (7 S.), Kurzfassung (20 S.), Sicherheitsvorfälle in der Region Nord Ende 2006 bis August 2010 (20 S.); Vollfassung (80 S.) – laufend aktualisiert seit Sommer 2007 ( 95.240 Aufrufe 18.2.2024) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&ptid=1&catid=11-90-109-120&aid=899 )
Stellungnahme: Enduring Freedom nach sechs Jahren: Selbstverteidigung ohne Grenzen – mehr Begleitschäden als Nutzen, 14.11.2007
Reisebericht: Viele Lichtblicke bei immer mehr Düsternis – Besuch in West-, Süd-, Zentral-, Nord-Afghanistan, September 2008, http://nachtwei.de/downloads/bericht/sommer2008_reisebericht-afgh_nachtwei
Stellungnahme: Vor den Wahlen in Afghanistan und Deutschland: Die deutsche Afghanistanpolitik braucht Ehrlichkeit und Konsequenz statt Beschönigung und Halbherzigkeit, Diskussionsbeitrag August 2009, (103.429, 18.2.2024) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=39-83&aid=901
„(…) Die deutsche Afghanistanpolitik braucht eine Wende zu Ehrlichkeit, Konsequenz und Perspektive: (a) Was schon lange notwendig war, muss sofort nach der Bundestagswahl an erster Stelle stehen – eine unabhängige strategische Überprüfung der deutschen Afghanistan-Pakistan-Politik und die Einsetzung einer ressortgemeinsamen Afghanistan-Pakistan-Einheit zur Planung, Leitung und Auswertung unter einem Afghanistan-(Pakistan-)Beauftragten der Bundesregierung mit politischem Gewicht und Gesicht. Der Austausch und die Kooperation mit zivilgesellschaftlichen Akteuren der Afghanistanhilfe und der Regional-Wissenschaft sind zu institutionalisieren. Die offizielle Zivil-Militärische Zusammenarbeit“ muss auf den Prüfstand, insbesondere im Hinblick auf die Unabhängigkeit von Hilfsorganisationen.
(b) In der internationalen Unterstützergruppe Afghanistan Pakistan“, in NATO, ISAF und EU muss sich die Bundesregierung glaubwürdig für die Umsetzung des allseits proklamierten Strategiewandels am Boden einsetzen, wo Respekt vor den Menschen, die Förderung von menschlicher Sicherheit und verlässlicher Staatlichkeit der Dreh- und Angelpunkt des internationalen Engagements sein sollen. Damit unvereinbar sind die Antiterror-Operationen von OEF und die „black operations“ der CIA, die außerhalb des Unterstützungsansatzes von ISAF stehen.
(c) Mit der afghanischen Seite und anderen Partnern sind für alle wesentlichen Aufbaufelder überprüfbare Zwischenziele zu vereinbaren mit der Absicht, zügig und in der Breite zu greifbaren Aufbauerfolgen zu kommen. Hierfür müssen die notwendigen finanziellen und personellen Ressourcen zur Verfügung gestellt werden. Verstärkt werden müssen insbesondere die Ausbildungs- und Beratungshilfen für die afghanische Armee, Polizei und Justiz. Nicht Kleckern, sondern – intelligentes – Klotzen ist angesagt, wenn die Zeit davonläuft.
(d) Korruption und Drogenökonomie sind Erzübel der afghanischen Gesellschaft. Auch wenn der Norden zzt. nur 0,6% zur landesweiten Opiumproduktion beiträgt, kann die Bundesrepublik hier nicht weiter die Verantwortung auf andere abschieben, müssen vor allem die Chancen des momentanen Mohnrückgangs genutzt werden. Die Bundesrepublik muss systematisch und nachdrücklich zur Eindämmung der Drogenökonomie beitragen.
(e) Wo vermehrt Anstrengungen zu Waffenstillständen, politischen Verhandlungslösungen und zur Einbindung von militanten Oppositionellen laufen müssen, sind die entsprechenden Kapazitäten zu schaffen.
(f) Wie in den USA und Kanada hat die Bundesregierung das Parlament und die Öffentlichkeit mindestens in einem Halbjahresturnus an Hand von Benchmarks und Fortschrittsindikatoren über die Sicherheits- und Aufbaulage zu unterrichten.
(g) Auf dieser Grundlage einer wirkungs- und erfolgsorientierten Politik hat die Bundesregierung in Abstimmung mit der afghanischen Seite und den Partnern eine mittelfristige (militärische) Abzugsperspektive für den Zeitraum von wenigen Jahren zu entwickeln. Sie ist die verantwortliche Alternative zu einem Sofortabzug mit seinen vorhersehbar destabilisierenden (Pakistan!) und kriegstreiberischen Konsequenzen.
(h) Im Dezember hat der neue Bundestag erneut über den deutschen ISAF-Einsatz zu entscheiden. (…) Seit längerem fordern wir Grünen, dass künftig Mandate auch die zentralen zivilen und polizeilichen Beiträge festlegen müssen.
- August 2009 auf Geopowers, dem ersten, von Michael Forster von 2000 bis 2009 betriebenen sicherheitspolitischen Blog in Deutschland (Forster starb plötzlich Ende 2009):
„Jüngst muss man die 40-seitige Kurz”-Fassung seiner 70-seitigen Analyse zur Sicherheits-situation in AFG lesen (etwas scrollen): http://www.nachtwei.de/index.php/articles/899 Eigentlich ist die Situation grotesk: Ein MdB (der GRÜNEN!, Lehrer von Beruf?!) ist in der gesamten Republik als Einziger in der Lage, über die Sicherheitssituation in AFG umfassend, fakten-basiert mit Zahlen und Daten fleißig zu berichten!! In den Vergleich dazu darf man den verantwortlichen Verteidigungsminister stellen, der lt. Bundesverfassungsgerichts-Urteil von 1977 eigentlich verdonnert ist, die Öffentlichkeit sachlich ausreichend zu informieren.
KASTEN: Die schlechte Nachricht ist: Unser “lieber Winni” wird im 17. Deutschen Parlament nicht mehr da sein. Eine gute Würdigung, der wir uns nur anschließen können, hat Robert Birnbaum geschrieben: http://www.zeit.de/online/2009/32/bundestag-abgeordnete-rente-nachtwei?page=1 https://www.geopowers.com/Kriege/inn_kon/afg_kon_III/afg_kon_iii.html#CIAOWinni
Ähnlich Thomas Wiegold auf seinem Blog „Augen geradeaus“ am 14.10.2009: „(…) Mit seinen regelmäßigen Berichten aus Afghanistan hat er Abgeordneten aller Fraktionen, uns Journalisten und, ich vermute, selbst manchen Ministerialen mehr Informationen vermitteln können als die Zeitungsberichte, offiziellen Unterrichtungen des Parlaments und sonstigen Papiere zusammengenommen. Aber natürlich verabschiedet sich Nachtwei stilecht: Mit einem Bericht von seiner letzten Abgeordnetenreise nach Kabul, Mazar-e Sharif und Feyzabad. Und da steht wieder mehr drin, als man anderswo in den letzten Monaten zusammengenommen lesen konnte. (…)“ KASTEN ENDE
Persönliches Schreiben an Bundespräsident Horst Köhler: „Afghanistan wie weiter?“, 08.11.2009 (nach einem einstündigen Gespräch mit ihm über die aktuelle Lage Afghanistans in Schloss Bellevue): „(…) Deutsche Afghanistan-Politik braucht zuallererst Ehrlichkeit – in der Sicht der Dinge und in der Sprache. Ohne sie ist ein politisches und menschliches Desaster vorprogrammiert. (…) Am Vorabend des 9. (!) Jahres des internationalen und deutschen Afghanistan-Engagements, angesichts seiner düsteren Aussichten und der sogar in Großbritannien und USA wegbrechenden öffentlichen Zustimmung ist eine umfassende, ungeschönte und unabhängige Bilanzierung und Überprüfung dieses Engagements zwingend erforderlich – auf internationaler Ebene, aber auch auf deutscher Seite. Hier darf sich die Bundesrepublik nicht hinter dem Multilateralismus verstecken! Nur mit einer solchen unabhängigen Überprüfung besteht die Chance, bisherige Beschönigungen und Halbherzigkeiten zu überwinden, das Steuer herumreißen und Glaubwürdigkeit zurückgewinnen zu können. Letzteres wird dadurch erschwert, dass die äußerst verwickelten und unterschiedlichen Entwicklungen im fragmentierten Afghanistan auch für interessierte Bürger eine permanente Überforderung darstellen. (…)“
Aufbau im Schatten von Guerillakrieg und Aufstandsbekämpfung – Deutsches Afghanistan-Engagement vor dem zehnten Einsatzjahr, Reisebericht von der 15. AFG-Reise nach Kabul, Mazar-e Sharif und Kunduz (Ende August), 41 S., Januar 2011 http://nachtwei.de/downloads/bericht/AFG-RBericht-8-10.pdf
Stellungnahme in der Öffentlichen Anhörung des Auswärtigen Ausschusses des Deutschen Bundestages über „Kriterien zur Bewertung des Afghanistan-Einsatzes“ am 23.11.2010 in Berlin, https://www.bundestag.de/dokumente/textarchiv/2010/32258461_kw47_pa_auswaertiges/203242
GENAUER HINSEHEN: (1) Sicherheitsvorfälle AFG-Nord Aug. 2010 – Anfang Mai 2011; (2) Sicherheitsvorfälle AFG landesweit (ohne RC North) bis Anfang Mai 2011; (3) Sicherheitsvorfälle nach Wochen/Regionen + Kategorien bis April 2011, http://nachtwei.de/downloads/bericht/SicherhVorf-NORD-4-11.pdf
Zehn Jahre Afghanistaneinsatz: Nach den Aufbau-Illusionen nun die Abzugs-Illusionen? In: Die Bundeswehr, Mitgliedermagazin des Dt. Bundeswehrverbandes, November 2011, http://nachtwei.de/downloads/article/2011-november_die-bundeswehr_beitrag-nachtwei.pdf
Düsterer 1. Quartalsbericht 2013 des Afghanistan NGO Security Office/ANSO: Stark zunehmende Aufständischen-Attacken, zu 83% auf afghanische Kräfte, wachsende Sicherheitslücken! 5. Mai 2013, (61.20 Aufrufe 18.2.2024) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=36&aid=1210 , http://www.morgenlage.de/afghanistan-immer-dustere-aussichten/
Alarmierende US-Studie von A. Cordesman (CSIS) zu Afghanistan: „Failing Transition“ – das Führungsversagen von US-Regierung und Kongress und der neue Pentagon-Report, August 2013 http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=36&aid=1229
Sicheres Umfeld? Mehr Frieden durch Abzug? Der Anstieg der Zivilopfer in Afghanistan um 14% auf 8.615 Tote und Verletzte spricht dagegen (UNAMA-Jahresbericht 2013 über Zivilopfer), 16.2.2014, (54.860 Aufrufe 18.2.2024) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=36&aid=1266
Truppen ziehen ab, der Krieg brennt weiter in Afghanistan: Zunahme der Zivilopfer um 24% auf 4.853 Tote und Verletzte, durch Bodenkämpfe um 89%! (UNAMA-Bericht I/2014), 14. Juli 2014, www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=detail%aid=1300
Umzingelung von Kunduz: Warum die Taliban wieder so erfolgreich sind. Neueste AAN-Studie zu Distrikten, 2.9.2014, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=36&aid=1311 UNAMA-Jahresbericht „Zivilopfer“ 2014: Im ISAF-Abzugsjahr 2014 Intensivierung des Krieges: Zunahme der Zivilopfer um 22% auf 10.548 Tote und Verletzte, durch Bodenkämpfe um 54%! 27.2.2015, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1343
Kunduz – eine Woche im April: Taliban-Offensive dort, Einsatzbilanzierungen, vor allem Verdrängung hierzulande, 3.5.2015 www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1353
6 Monate nach ISAF-Abzug aus Afghanistan: Höchststand an Zivilopfern, v.a. bei Frauen und Kindern; Anstieg komplexer und Suizid-Attacken um 78% (UNAMA-Bericht 1. Halbjahr 2015): „(…) Auch wenn die Informationen über die reale Lage in Afghanistan immer spärlicher werden und das Land zunehmend im Aufmerksamkeits- und Interessenschatten der anderen, näheren Krisen + Kriege verschwindet – sieben Monate nach Ende des ISAF-Großeinsatzes und Beendigung des internationalen Kampfeinsatzes ist ein Abflauen der Kämpfe nicht in Sicht, im Gegenteil.
- Die Erwartung von Gegnern des Afghanistaneinsatzes, mit dem Abzug der internationalen Truppen würde auch der Hauptkriegsrund schwinden und der Krieg schrumpfen, bestätigte sich ganz und gar nicht.
- Die (selbst)zufriedenen Stellungnahmen etlicher Regierungen zum Übergang von ISAF zu Resolute Support Mission wurden eines Schlechteren belehrt: Extremwerte an Zivilopfern und Verlusten der ANDSF zeigen, dass der termingerechte Abzug kein sichereres Umfeld (so war der Kernauftrag) hinterließ. Der weitest gehende Wegfall der alliierten Schlüsselfähigkeiten von Aufklärung, Luftnahunterstützung erlaubt den Aufständischen zunehmend auch Angriffe in Großformationen. Der politisch einmütig gewollte und verantwortete, terminfixierte Abzug gelang mit äußerster Rücksicht auf die eigenen Kräfte. Er stellt sich zunehmend als ein Abzug ohne Rücksicht auf Verluste der Afghanen, ihrer Bevölkerung und Sicherheitskräfte, heraus. Ohne Resolute Support – so meine Annahme – wäre es wahrscheinlich aber noch blutiger geworden.
- Für diese Art von opferreichen, bisher weitestgehend ignorierten „Begleitschäden“ tragen die politischen Auftraggeber die Verantwortung.
- Vor einem halben Jahr schrieb ich in meinem Kommentar zum UNAMA-Jahresbericht 2014: „Ob mit der Aufbauhilfe für die afghanischen Sicherheitskräfte die Voraussetzungen für verbesserte und nachhaltige Sicherheit geschaffen wurden, wird sich erst in Jahren zeigen.“ Jetzt sehe ich vermehrt die Gefahr, wächst meine Angst, dass Afghanistan wegrutscht.
- Bundesregierung und Bundestag werden sich in den nächsten Monaten dieser Realität stellen müssen – auch wenn die Kriegsbrände in der europäischen Nachbarschaft deutsche und europäische Sicherheit direkter und massiver betreffen als das Land am Hindukusch, auch wenn das alles die eigenen Kräfte übersteigt. Aber was vor fast 14 Jahren mit hohem politisch-moralischen Aufwand (und Illusionen) begonnen, dann mit einem nie dagewesenen militärisch-zivilen Einsatz (und strategischen Fehlern) verfolgt wurde, was neben gigantischen finanziellen Kosten enorme menschliche Opfer forderte, das darf und kann nicht einfach abgehakt, abgeschoben und vergessen werden. ( Thomas Kröter am 13.8.2015 in Berliner und Mitteldeutscher Zeitung, (…)“ www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1366 ,
Die Eroberung von Kunduz – ein Weckruf!? Aktuelle Anmerkungen und ein Interview mit der Märkischen Oderzeitung + Südwestpresse, 18.10.2015, (70.350 Aufrufe 18.2.2024) www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1373
Alarmsignale, Hoffnungszeichen – AFG-Nachrichten, die hierzulande nicht durchdringen, 13.12.2015, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1381
Die Politik und Afghanistan: Persönliche Bilanz und Ausblick eines parlamentarischen Auftraggebers, in: Rainer L. Glatz/Rolf Tophoven (Hrsg.), Am Hindukusch – und weiter? Die Bundeswehr im Auslandseinsatz: Erfahrungen, Bilanzen, Ausblicke, Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn April 2015: „(…) Die von Bundesregierung und Bundestag nach Afghanistan entsandten Soldaten (auch Polizisten, Entwicklungshelfer und Diplomaten) haben ihre Aufträge nach allem, was ich selbst erlebt und erfahren habe, insgesamt sehr professionell, mutig, besonnen und mit Respekt vor den Einheimischen und Rücksichtnahme ihnen gegenüber ausgeführt. Sie haben allen Grund zu gesundem Selbstbewusstsein. Gesellschaft und Politik haben allen Grund zu hoher Anerkennung ihnen gegenüber. (…)
Das erste Hauptziel des internationalen Afghanistaneinsatzes, die Beseitigung der afghanischen Infrastruktur des Terrornetzwerks Al Qaida, wurde erreicht – allerdings weder gründlich noch nachhaltig. Die Taliban und andere Gruppen der bewaffneten Opposition konnten ausweichen, sich in ihrem Rückzugsgebiet Pakistan reorganisieren und binnen weniger Jahre zu einer Aufstandsbewegung aufwachsen, deren Anschlägen und Attacken Abertausende afghanische Sicherheitskräfte, Zivilpersonen und alliierte Soldaten zum Opfer fielen. (…)
ISAF wurde zurückbeordert, ohne dass sein militärischer Auftrag, ein sicheres Umfeld zu schaffen, erfüllt gewesen wäre. Die Erwartung mancher, der Rückzug internationaler Truppen würde konfliktmindernd wirken, bewahrheitete sich nicht. Die afghanischen Sicherheitskräfte operieren inzwischen – unter hohen Verlusten – weitestgehend selbständig. Ob die internationale Aufbauhilfe für Polizei und Armee nachhaltig war oder zerbröselt, wird die Zukunft zeigen. (…) Das zweite Hauptziel der Internationalen Gemeinschaft war die Unterstützung des Staatsaufbaus. Ausgehend vom Petersberg-Prozess entstanden eine Verfassung, ein Parlament und staatliche Institutionen. Diese waren mangels qualifizierten Personals nicht nur schwach. Sie wurden auch zunehmend von Korruption geprägt. Laut Transparency International liegt Afghanistan an der dritten Stelle der korruptesten Länder weltweit. Die schlechte Regierungsführung, die vielen als größte, die Taliban übertreffende Bedrohung gilt, erreichte in dem fünfmonatigen Machtgerangel nach der Präsidentschaftswahl im April 2014 einen Höhepunkt an Verantwortungslosigkeit. (…)
Nicht nur in Deutschland tat sich mit der Zeit immer mehr eine Schere auf: Zwischen den Soldaten, aber auch Polizisten und Zivilexperten, die ihre Aufgaben mit höchstem Einsatz – bis zum Einsatz von Leben und Gesundheit – erfüllten, und einem Primat der Politik, die diesen nur halbherzig ausfüllte. Symptomatisch war, dass in Deutschland nie ein Spitzenpolitiker sichtbar für den umfassenden Afghanistaneinsatz stand. Der Knackpunkt des abgedrifteten Einsatzes war ein kollektives politisches Führungsversagen.
Wo die Parlamentsbeteiligung bei Auslandseinsätzen so weit geht wie in Deutschland, trägt dafür der Bundestag mit seinen Fachausschüssen erhebliche Mitverantwortung. Über die Neigung zur Mikrokontrolle, über zweifellos auch wichtige Ausrüstungsfragen gerieten die strategischen Fragen des Einsatzes, der Kohärenz der staatlichen Akteure und der Unausgewogenheit der Mittel aus dem Blick.“ http://www.bpb.de/shop/buecher/schriftenreihe/205485/am-hindukusch-und-weiter , http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1347
Selbstkritische Bilanz und Lehren nach 13 Jahren deutschen AFG-Einsatzes, in: R. Schröder, S. Hansen, Stabilisierungseinsatz als gesamtstaatliche Aufgabe – Erfahrungen und Lehren aus dem deutschen AFG-Einsatz zwischen Staatsaufbau und Aufstandsbekämpfung (COIN), Nomos 2016
Was tun, wenn in Afghanistan die Zivilopfer immer mehr zunehmen und Fluchtursachen sprießen? Bundestag zu Resolute Support zwischen Ernüchterung, Realismus und Verdrängung, Brief an Abgeordnete der Bundestagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen, 18.12.2015, (49.300 Aufrufe 18.2.2024) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1382
Stell Dir vor, es ist Krieg, ISAF geht, es gibt Kriegsopfer mehr denn je – und kaum jemand hierzulande sieht noch hin. Kommentar zur Resolute Support Debatte im Bundestag vor dem Hintergrund der zeitweiligen Eroberung von Kunduz, 22.12.2015, (57.220) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1383
Nach München, Würzburg, Nizza, Türkei wieder KABUL: IS-Massaker in friedlicher Massendemo der Hazara, 23. Juli 2016, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1417
Von Mal zu Mal neuer Höchststand an Zivilopfern in Afghanistan, davon fast ein Drittel Kinder (UNAMA-Report 1. Halbjahr 2016), 30. Juli, (33.000) http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1422 (Fotos auf Facebook)
Aufbauhilfen in Afghanistan unter immer schwereren Bedingungen – Kurzbesuch in Kabul und Mazar-e Sharif im November 2016, 11.12.2016 (89.057), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1441
Verweigerte Verantwortung – die Bilanzierung von Kriseneinsätzen ist dringlicher denn je, in „.loyal – Das Magazin für Sicherheitspolitik“ 12/2016 (115.650), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1440
UNAMA-Jahresbericht 2016 Zivilopfer Afghanistan: Im Norden Zunahme um 58%, bei Kindern um 24%, Zivilopfer durch Daesh/IS fast verzehnfacht – neuer Höchststand insgesamt, 7.2.2017, www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1454 , https://thruttig.wordpress.com/
Massakerangriff auf afghanische Soldaten in Mazar-e Sharif beim Freitagsgebet: Hierzulande keine Anteilnahme, kein Interesse mehr? 01.05.2017, www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1468
Mörderische Woche in Kabul – Mittwoch Lkw-Bombe in Rush Hour im Zentrum, Freitag Demo mit Toten, Samstag 3 Selbstmordattentäter bei Beerdigung, 1./2./3./7. Juni 2017 http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1475 (60.540)
Leserbrief „Realitätsverleugnung und Schönrednerei“, 26.6.2017, zu „Krieg im toten Winkel“ von Nico Fried, Christoph Hickmann und Tobias Matern, SZ 17.6.2017 (65.600), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&catid=36&aid=1479
Weiter Höchststand an Zivilopfern in Afghanistan, „Spitzenreiter“ Kabul, Suizid- und komplexe Attacken fordern so viele Zivilopfer wie nie zuvor, UNAMA-Bericht Zivilopfer 1. Halbjahr 2017, 19. Juli 2017 http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1484
Statt „weiter so“ im Nebel abwärts in Afghanistan: Endlich kritische Überprüfung, Realismus, strategischer Konsens und Exit-Kriterien. Anmerkungen zur Mandatsentscheidung „Resolute Support“, 21.11.2017, (67.450), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1506 Bundestagsdebatten zur Resolute-Support-Verlängerung/Afghanistan. Nach drei Jahren Beratungsmission in Afghanistan: Klare Sicht? Gemeinsamer Kurs? Langer Atem? Kommentar zu den Bundestagsdebatten über die Fortsetzung der deutschen Beteiligung an „Resolute Support“ am 21.11./12.12.2017, 02.01.2018, (62.750), www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1513 UNAMA-Jahresbericht 2018 zu Zivilopfern in Afghanistan: Wieder um 11.000 Tote und Verletze, Zahl der Daesh-Opfer mehr als verdoppelt, höchste Opferzahl bei Luftoperationen seit 2009, 28. Februar 2019, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1573 „Abzug bedeutet Bürgerkrieg“, Bericht über Afghanistan-Vortrag von W. Nachtwei im Pfarrsaal St. Felizitas, Westfälische Nachrichten 17.05.2018, http://www.wn.de/Muensterland/Kreis-Coesfeld/Luedinghausen/3301956-Ehemaliger-Abgeordneter-Winfried-Nachtwei-berichtet-ueber-Afghanistan-Abzug-bedeutet-Buergerkrieg UNAMA-Jahresbericht 2018 zu Zivilopfern in Afghanistan: Wieder um 11.000 Tote und Verletze, Zahl der Daesh-Opfer mehr als verdoppelt, höchste Opferzahl bei Luftoperationen seit 2009, 28. Februar 2019, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1573
Bilanzierung & Evaluierung des deutschen Afghanistaneinsatzes: Seit 2006 immer wieder gefordert – und bis heute verweigert, Materialien zu einer verweigerten Verantwortung, 29.12.2019, 23 S.
Jüngster UNAMA-Bericht zu Zivilopfern in Afghanistan: Im Halbjahr des US-Taliban-Abkommens Gesamtrückgang um13%, Zunahme der durch Taliban Getöteten um 33%, der Opfer durch Afg. Luftwaffe verfünffacht, 30.07.2020 (52.550), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1649
Bündnisloyalität, humanitäres Völkerrecht, Tabuzonen – Beispiel Afghanistan. Stellungnahme und Belegtexte zu den Enthüllungen von Prof. Sönke Neitzel gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, 25.10.2020 (37.020), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1664
Friedenschancen am Rande des Abgrunds, in: „Die Bundeswehr“, Mitgliedermagazin des Deutschen Bundeswehrverbandes, Schwerpunkt: „Was bleibt nach dem Dauereinsatz? 20 Jahre Krieg am Hindukusch“, Dezember 2020
Afghanistaneinsatz auf der Klippe im Nebel, 18.01.2020, erschienen in „Europäische Sicherheit & Technik“ Februar 2021, Nr. 2 der Reihe „Bilanz 20 Jahre AFG-Einsatz“, hier etwas erweitert und mit Links, www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1676 ,
12 Wochen vor dem Abzugstermin in Afghanistan: Anstieg gezielter Mordanschläge in 2020 um 169%, Anzeichen für Kurswechsel der USA. Aktuelle Nachrichten aus dem Nebel auf der Klippe, 05.02.2021 (38.460), www.nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1677
Afghanistan Akut – Meine aktuellen Beiträge: RND-Interview mit Daniela Vates („Die Bilanz ist krass ernüchternd“), „Hauptstadtbrief“ („Machbarkeitsillusionen und Selbstbetrug – 20 Jahre internationaler AFG-Einsatz auf der Klippe“), SWR 2 „Ratlos am Hindukusch – as hält die Bundeswehr in Afghanistan?“), Dt. Atlantische Gesellschaft, 18.-23.02.2021, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1678 ; https://www.rnd.de/politik/afghanistan-experte-nachtwei-die-bilanz-ist-krass-ernuchternd-K4YHDPEQEFFCNKB7AADM2OT6QU.html ; https://www.derhauptstadtbrief.de
6 Wochen vor dem Abzugstermin in Afghanistan: Offensive des US-Außenministers, weiter Mordkampagne gegen zivile Kräfte,SIGAR: „Die Risiken waren nie höher“, Aktuelle Nachrichten aus dem Nebel an der Klippe (2), 18.03.2021, (35.630) (http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1680
Afghanische Menschenrechtsverteidigerin akut mit dem Leben bedroht – Ihr und ihrem gesellschaftlichen Peacebuilding begegneten wir in Kunduz im August 2008 – „Die Taliban arbeiten Todeslisten ab“, 30.03.2021 (41.590), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1684
Trump-Taliban-Abzugstermin am 30. April: Aktuelle Nachrichten aus und zu einem Afghanistan auf der Klippe (3), 30.04.2021 (39.740), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1691
Afghanistan auf der Klippe im Nebel: Der NATO-Einsatz geht zu Ende (internationale Kräfte, Verhandlungsprozess, (Un-)Sicherheitslage, strategische Triage des US-Präsidenten, Wie weiter? War alles sinnlos und umsonst? Vergesst Afghanistan?), 04.05.2021
Truppenabzug aus Afghanistan: Die bedrohten Ortskräfte dürfen nicht im Stich gelassen werden – die Stunde der FürsorgePFLICHT! 13.05.2021, (mit dem Buchbeitrag „Afghanische Ortskräfte: Im Dienst für ihr Land zwischen die Fronten geraten“ (34.630), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1693
AUFRUF „Abzug der Bundeswehr aus Afghanistan – Afghanische Ortskräfte in Sicherheit bringen!“ Über 80 Erstunterzeichner*innen mit starkem Afghanistanbezug (Mitinitiator), 14.05.2021, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1694
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NDR-Interview „Bürgerkriegsszenario droht“ bei „Streitkräfte + Strategien“ mit Kai Küstner, 36 Min., https://www.ndr.de/nachrichten/info/Interview-mit-Winfried-Nachtwei,audio919766.html ; https://www.tagesschau.de/inland/bundeswehr-afghanistan-abzug-hintergrund-101.html
Taliban Vormarsch zur Machtergreifung? Meldungen + Hintergrund zum Schnellstabzug der NATO-Truppen + zur Unsicherheitslage in Afghanistan, vor allem im Norden, laufend aktualisiert (22.06.-06.07.), Stand 06.07.2021 (38.410), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1704
Afghanistan auf der Klippe – Bilanz eines deutschen Mitauftraggebers, Gastkommentar DER STANDARD, Wien 14.07.2021, ganzseitig, https://www.derstandard.at/story/2000128168090/afghanistan-auf-der-klippe ; http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1708
Afghanistan Juli 2021: Taliban-Vormarsch zur Machtergreifung. Laufend aktualisierte Meldungen und Berichte (Stand 23.07.2021, 40.090), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1709
AFGHANISTAN AUGUST 2021: Taliban nehmen zwei Provinzstädte, weitere in Helmand, Kunduz, Takhar, Badakhshan hart unter Druck. Laufend aktualisierte Meldungen zur Konfliktlage (25.07.-07.08.2021) und jüngster (52.) SIGAR-Quartalsbericht, 07.08.2021 (41.000), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1713
Afghanistan im Absturz: Taliban erobern in acht Tagen 17 Provinzhauptstädte, darunter Kunduz (mit Flugplatz + Corps-HQ), den ganzen Nordosten (ehem. dt. Einsatzgebiet), den ganzen Westen + Süden (mit Kandahar + Herat als dritt- und viertgrößter Stadt; laufend aktualisiert zur Sicherheitslage, Stand 9.-14.8.2021 (40.017), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1715
Kollaps der afghanischen Sicherheitskräfte, Regierung + Warlords, Taliban zurück an der Macht – Historische Niederlage des Westens, 17.08.2021, laufend aktualisiert zur Sicherheitslage, Stand 17.08. (35.380), http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1717
Beiträge + Artikel zu Lage + Perspektiven in Afghanistan und zur Bilanzierung des militärischen und zivilen Einsatzes seit Ende 2019 – und einige frühe Warnungen, September 2021, http://nachtwei.de/index.php?module=articles&func=display&aid=1718 (51.400 Aufrufe bis 05.12.22, 120.920 bis 21.02.2024)
Offener Brief an Afghanistan-Veteranen und Einsatzpraktiker: Nach 20 Jahren Afghanistaneinsatz Rückkehr der Taliban an die Macht – war alles umsonst und sinnlos? 20.09.2021, https://www.facebook.com/EinsatzVeteranen/ ; https://www.dbwv.de/aktuelle-themen/blickpunkt/beitrag/nachtwei-zum-ende-des-afghanistan-einsatzes-ein-historisches-scheitern-und-zum-verzweifeln ; „Der Deutsche Fallschirmjäger“, Zeitschrift des Bundes Deutscher Fallschirmjäger, 5/2021; auf meiner Übergangs-Website: https://domainhafen.org/2021/09/01/offener-brief-an-afghanistan-veteranen/
Afghanistan: Unser Scheitern im Großen – politisch-persönliche Bilanz eines Mitauftraggebers, 17.01.2022, in: „SIRIUS – Zeitschrift für strategische Analysen“ 1/2022, S. 84-91, Schwerpunkt „Lehren aus Afghanistan“, https://www.facebook.com/zeitschrift.sirius/
Fehlwahrnehmungen, Täuschungen und selbstkritische Stimmen, Auszüge aus eigenen Beiträgen (seit 2009), Zeitzeugenaussagen aus „Das verwundete Land“ (ARTE) und Craig Whitlock, Die Afghanistan-Papers, Juli 2022
Afghanistan – Das Scheitern im Großen. Dringendes Lernen geht nur mit Ehrlichkeit und Konsequenz auf allen Ebenen, Essay, IF 2/22, Zeitschrift für Innere Führung, https://www.bundeswehr.de/resource/blob/5376782/99bca3b97ab7d2fa5131c9a17df5ab3b/if-zeitschrift-fuer-innere-fuehrung-02-2022-data.pdf