Facebook-Posts zum Terrorkrieg gegen die Ukraine + zur Solidarität mit den Überfallenen

Beiträge zum GENAUEN HINSEHEN, wo zunehmend weggesehen wird.

Seit Kriegsbeginn 37 Facebook-Posts zum  Terrorkrieg gegen die Ukraine & Solidarität mit den Überfallenen auf www.facebook.com/winfried.nachtwei (jeweils mit vielen Fotos)

Überblick

Auf www.facebook.com/winfried.nachtwei viele Posts zum Krieg gegen die Ukraine:

2022: 30.3. (Rede am 2. Kriegstag), 2.4., 6.4., 28.4., 10.5., 19.8. (Luftüberfall auf Stalingrad vor 80 Jahren, an der Spitze der 6. Armee die 16. Panzerdivision aus Münster), 25.8. (ukra-inischer  Unabhängigkeitstag), 6.9., 14.9. (Bachmut), 11.10. (Nothilfe für Holocaust-Über-lebende in der Ukraine), 24.10.;

2023: 2.2. (Kapitulation in Stalingrad vor 80 Jahren), 11.2. (Bachmut), 21. + 26.2. (1. Jahrestag), 28.2. (Mariupol), 2.4., 24. + 25.7. (Odessa), 22., 23., 27.8. (32. Tag der Unabhängigkeit);

2024: 24.02. (2. Jahrestag), 28.04. zu Charkiw (1): „An diejenigen, die Waffenlieferungen zur Unterstützung der ukrainischen Selbstverteidigung ablehnen: SCHAUT AUF CHARKIW, zweitgrößte Stadt der Ukraine, Einwohnerzahl vorm Krieg wie München, seit 26 Monaten unter Beschuss, jetzt unter Dauerfeuer. Mehr dazu in Kürze auf www.domanhafen.org . Vernichtungsangriffe gegen die Lebensadern der Ukraine: Radio + TV, Energieversorgung: Zerstörung des Fernsehturms, Zerstörung von Kraftwerken, z.B. Trypilska durch 11 Hyperschallraketen gleichzeitig, von denen die ersten sieben zerstört werden konnten – dann gab es keine Abwehrraketen mehr. 1941-43 tobten im Rahmen des deutschen Angriffskrieges vier Schlachten mit Hunderttausenden Toten. Wie kann man da gerade aus Deutschland zur Solidaritätsverweigerung aufrufen!?“ (Ab 10. Mai russischer Großangriff Richtung Charkiw).

16.05.(2)/27.05.(3)/29.05.(4)/02.06.(5) „Schaut auf Charkiw“ (u.a. zum Gleitbombenterror);

11.07. Massiver Raketenangriff vom 8. Juli; 13.07. Kundgebung in Münster zwischen Verzweiflung UND Stärke

Texte  der Posts

14.07.2024: Äußerst eindringliche Kundgebung „Russland ist ein Terrorstaat“ in Münster vorm Historischen Rathaus nach dem massiven Raketenangriff am 8. Juli u.a. gegen die größte Kinderklinik der Ukraine: Zwischen Verzweiflung UND Stärke. Mein Bericht: https://domainhafen.org/2024/07/14/verzweiflung-und-staerke-eindringliche-kundgebung-russland-ist-ein-terrorstaat-in-muenster-nach-dem-angriff-vom-8-juli/ . Die letzten Fotos aus der Kinderklinik in Kiew nach dem Angriff: Gedenken an die Toten am Einschlagsort, an die Ärztin Svitlana Lukgyanchik (Nachruf im Bericht), „Requiem für die Toten“ am 12. Juli mit dem Kammerorchester „Kiew Classic“. https://www.facebook.com/ndslohmatdyt

11.07.2024: Putins „Verhandlungsangebot“ am nationalen Familienfeiertag: Marschflugkörper gegen die größte Kinderklinik der Ukraine – und gegen andere zivile Ziele. Mein zusammenfassender Bericht auf www.domainhafen.org Hier auch zum Augenzeugenbericht eines US-amerikanischen Künstlers und die Aufnahme eines Anwohners vom anfliegenden Marschflugkörper. Auf www.domainhafen.org Putins „Verhandlungsangebot“ zum „nationaler Familienfeiertag“ –  Marschflugkörper gegen die größte Kinderklinik der Ukraine“ , 10.07.2024) (Fotos auf www.facebook.com/winfried.nachtwei )

Am Morgen des 8. Juli startete Russland in zwei Wellen einen besonders schweren kombinierten Raketenangriff gegen die Ukraine: Zuerst vier Kh-101 Marschflugkörpern aus der Oblast Saratow und zwei Iskander-M ballistische Raketen von der Krim und Oblast Kursk. Dann um 10.00 Uhr eine Khz-47 Kinzhai ballistische Rakete, vier Iskander-M ballistische Raketen, ein 3M22 Zirkon Marschflugkörper, 13 Kh-101 (mit Tarnkappen-technik), 14 Kalibr und zwei Kh-22 Marschflugköper sowie drei Kh-59/69 Luft-Boden-Raketen. 21 Raketen wurden von er ukrainischen Luftverteidigung abgeschossen. (Institute for the Study of War, 08.07.24, https://www.understandingwar.org/backgrounder/russian-offensive-campaign-assessment-july-8-2024 )

Getroffen wurden Wohngebiete und zivile Infrastruktur in Kiew (27 Tote und 117 Verletzte) und den Städten Dnipro, Kryvyi Rih (11/59), Slovyansk, and Kramatorsk.  Besonders verheerend war der Einschlag eines Kh-101 Marschflugköpers auf dem Gelände der Kinderklinik Ochhmatdyt („Schutz von Mutter und Kind“) in Kiew. Getroffen wurde die Intensivstation, Transplantationsstation, die Dialyseabteilung und die Onkologie. Da die meisten Patientinnen und Patienten rechtzeitig in den Bunker evakuiert werden konnten, kamen „nur“ zwei Erwachsene, darunter eine Ärztin, ums Leben, sieben wurden verletzt, darunter zwei Kinder. Alle 600 stationär dort behandelten Kinder, darunter viele mit Krebs, Kriegsverletzungen und Traumatisierungen, wurden in andere Gesundheitseinrichtungen gebracht. „In einem großen Wohnhaus in der Nähe der Klinik wurden sieben Menschen getötet, darunter drei Kinder. In einem weiteren teilweise zerstörten Krankenhaus kamen neun Menschen ums Leben, in einem Geschäftszentrum sieben, in einem Wohnhaus ebenfalls sieben Menschen, darunter drei Kinder.“ (FAZ 10. Juli)

Bernhard Clasen berichtet am 10. Juli in der taz: „Die Klinik ist ausgebombt. Verkohlt sind die Fassaden, ein Gebäude ist völlig zerstört, die klaffen wie schwarze Löcher. (Vgl. „Wir bildeten Menschenketten“, Augenzeugenbericht des US-amerikanischen Künstlers Clemens Poole, FAZ 10. Juli, https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/angriff-auf-die-kinderklinik-in-kiew-ein-augenzeugenbericht-19844326.html ; auch auf www.facebook.com/winfried.nachtwei )

Die Klinik wurde 1894 eröffnet und ist die größte und hochspezialisierte Kinderklinik des Landes. Sie hat 720 Betten, rund 18.000 Kinder werden hier im Jahr stationär behandelt und bis zu 7.000 Operationen durchgeführt. Im Traumazentrum werden rund 20.000 Notfälle behandelt. Nach vorläufigen Untersuchungen des Uno-Menschenrechtsbüros ist die Klinik von einer russischen Kh-101-Rakete direkt getroffen worden. Zu diesem Schluss kommen Experten, die Videoaufnahmen ausgewertet und die Schäden vor Ort direkt untersucht haben, wie Danielle Bell, die Leiterin der Beobachtermission für Menschenrechte der Vereinten Nationen in der Ukraine, sagte. Sie nennt dies »einen der ungeheuerlichsten Angriffe, die wir seit Beginn der Invasion erlebt haben«. (Spiegel Online 09.07.2024)

Russland behauptet ohne weitere Belege, dass das Krankenhaus von einem ukrainischen Boden-Luft-Raketenabwehrsystem NASAMS getroffen wurde. Analysen von Videoaufnahmen des einschlagenden Flugkörpers durch Spezialisten, unter anderem auch der Vereinten Nationen, kommen jedoch zu dem Schluss, dass es sich eindeutig um einen russischen Kh-101-Marschflugkörper handelte und dass dieser nicht versehentlich das Krankenhaus traf, sondern von der russischen Luftwaffe in Russland gestartet und höchstwahrscheinlich gezielt auf das Krankenhaus abgefeuert wurde. Zudem wurde im Rahmen der Aufräumarbeiten mindestens ein größeres Trümmerteil eines russischen Kh-101-Marschlugkörpers am Einschlagort gefunden und sichergestellt. Einzelne Raketentrümmer, wie sie bei einem Abschuss eines russischen Flugkörpers durch die ukrainische Flugabwehr bereits vor dem Einschlag entstehen würden sowie äußere Schäden an dem einschlagenden Marschflugkörper waren auf den Videoaufnahmen, die den Marschflugkörper kurz vor dem Einschlag zeigen, noch nicht vorhanden

„Nationaler Familienfeiertag“ in Russland (Frankfurter Rundschau am 10. Juli): „Während die russischen Streitkräfte ihren Angriff auf Kiew verübten, feierte Putin mit seinen Bürgern einen nationalen Familienfeiertag. Dieser Tag ist „der Bewahrung der Familienwerte gewidmet“, wie Newsweek die Website der Putin-Partei Einiges Russland zitiert. Im Jahr 2022 unterzeichnete er ein Dekret, dass den Tag zu einem offiziellen Feiertag machte. „Für uns, für den Staat, kann es nichts Wichtigeres geben, als die Familie zu stärken“, so Putin am Tag des Angriffes auf Kiew bei einem Treffen mit Teilnehmern eines Wettbewerbs für russische Kinder. Zudem sagte er: „Wenn Sie zu diesem Wettbewerb gegangen sind, einem Familienwettbewerb, bedeutet das, dass Sie sich nicht nur als Familienteam gefühlt haben, sondern auch bereit waren, zusammenzuarbeiten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Nichts eint die Menschen mehr als die Zusammenarbeit, um ein gemeinsames Ergebnis zu erreichen.“

02.06.2024: SCHAUT AUF CHARKIW! (5) Hier zur Reportage „Über uns die Bomben“ von Cathrin Kahlweit in der SZ vom 24. Mai: Über eine Bevölkerung, die physisch und psychisch um ihr Überleben kämpft. Unter einem täglichen Raketen- und Gleitbombenterror von jenseits der Grenze, gegen den sich die ukrainischen Streitkräfte trotz ihres „naturgegebenen Rechts der Selbstverteidigung“ (UNO-Charta) nicht verteidigen konnten und durften. Weitere Beiträge zu Charkiw „Schaut auf Charkiw- seit 27 Monaten unter Beschuss, jetzt schutzlos gegen Gleitbomben von jenseits der Grenze“ auf https://domainhafen.org/2024/05/16/schaut-auf-charkiw-seit-27-monaten-unter-beschuss-jetzt-schutzlos-gegen-gleitbomben-von-jenseits-der-grenze/

29.05.2024: SCHAUT AUF CHARKIW (4), GENAUER HINSEHEN, was für eine Stadt im Visier der russischen Raketen und Gleitbomben ist. Heute der Freiheitsplatz, einer der größten Plätze Europas. Das 1928 vollendete Gebäude der staatlichen Industrie „Derschprom“, daneben die 1805 eröffnete Karasin-Universität, an der Metro-Station gleich drei Universitäten. Auf Bild Nr. 5 und 6 (mit der 2014 gestürzten Leninstatue) Blick über den Freiheitsplatzes nach Süden auf das Gebäude von Stadt- und Gebietsparlament, das am 1.3.2022 von einem Marschflugkörper zerstört wurde. Die Metropole und ihre immer noch über eine Million Einwohner sind den russischen Luftangriffen wehrlos ausgeliefert, weil die Angriffe von jenseits der nahen russischen Grenze starten und die ukrainischen Streitkräfte nicht mit westlichen Waffen gegen die Terrorstützpunkte vorgehen dürfen. Auch das ist eine Art verweigerter Nothilfe, die nach dem Geist des Völkerrechts eigentlich geboten ist.

27.05.2024: Charkiw, die Industrie- und Kulturmetropole von der Größe Münchens, 1.600 km nah an Berlin, erlebt täglich Terrorangriffe: Gleitbombe gegen Baumarkt zur besten Einkaufszeit, Zerstörung der größten Druckerei der Ukraine mit 50.000 Büchern, Bombardierung eines beliebten Stadtparks im Zentrum. Wegen westlicher Zögerlichkeit und Langsamkeit fehlt es an Luftverteidigungssystemen. BSW, AfD, Die Linke und die Mehreit der ehemaligen Friedensbewegung fordern Einstellung aller Waffenlieferungen, also Verweigerung von Nothilfe für Überfallene, die aus der Stadt vertrieben werden sollen. Proteste gegen den russischen Staatsterrorismus auf deutschen Straßen? Keine Spur! SCHAUT AUF CHARKIW! (3)

16.05.2024: „Schaut auf Charkiw (2) – zweitgrößte Stadt der Ukraine, Industrie- und Kulturmetropole, jetzt schutzlos gegen Gleitbomben von jenseits der Grenze„: Hintergrundinfos auf www.domainhafen.org FÜR Hinsehen statt WEGSEHEN. Fotos: a) Sehr treffender Kommentar von Dominic Johnson, Leiter Auslandsressort der taz; b) Terrorangriffe gegen Zivilbevölkerung; c) ISW-Karte Brennpunkte in der Region Charkiw 15. Mai; d)/e) ISW-Karten zu den russischen Angriffsoptionen aus dem sicheren Hinterland; f) Angriffe auf die Lebensadern der Ukraine; g) Aus den ersten Tagen des russischen Großangriffs.

28.04.2024: An diejenigen, die Waffenlieferungen zur Unterstützung der ukrainischen Selbstverteidigung ablehnen: SCHAUT AUF CHARKIW, zweitgrößte Stadt der Ukraine, Einwohnerzahl vorm Krieg wie München, seit 26 Monaten unter Beschuss, jetzt unter Dauerfeuer. Mehr dazu in Kürze auf www.domaninhaen.org . Vernichtungsangriffe gegen die Lebensadern der Ukraine: Radio + TV, Energieversorgung: Zerstörung des Fernsehturms, Zerstörung von Kraftwerken, z.B. Trypilska durch 11 Hyperschallraketen gleichzeitig, von denen die ersten sieben zerstört werden konnten – dann gab es keine Abwehrraketen mehr. 1941-43 tobten im Rahmen des deutschen Angriffskrieges vier Schlachten mit Hunderttausenden Toten. Wie kann man da gerade aus Deutschland zur Solidaritätsverweigerung aufrufen!?

25.02.2024 (2. Jahrestag des Großangriffs): Seit 10 Jahren Krieg gegen die Ukraine, seit zwei Jahren russischer Terrorkrieg gegen die ukrainische Unabhängigkeit + gezielt gegen die Zivilbevölkerung – und indirekt gegen die europäische Friedensordnung. Demo + Kundgebung in Münster, Fotos: 1) Zu viele haben sich inzwischen dran gewöhnt (Jola Vogelberg); 2) Beginn der Demo der sehr lebhaften 600 an den Aaseekugeln; 3) Gedenken + Singen am Kunstobjekt „Ukryttja“ (Schutzbunker); 4) Rede von Sara Nanni, MdB, meine Nach-Nach-Nachfolgerin als sicherheitspolitische Sprecherin im Verteidigungsauschuss, kämpferisch ermutigend, übersetzt von der tollen Olja; 5) die Redner:innen Simone Wendland, MdL, Sara, Mariya (ich zum 5. Mal dabei, J.V.); 6)-8) vor der russischen Botschaft in Berlin: Gedenken an die ukrainischen Kriegsopfer, an den ermordeten Alexei Nawalny – Liquidierung der letzten inneren Opposition, um den Angriffskrieg ungestört fortsetzen zu können.

27.08.2023: 32. Tag der Unabhängigkeit der Ukraine, seit 18 Monaten unter Beschuss + Terror mit dem Ziel, Unabhängigkeit + Freiheit zu vernichten. Solidaritätsmarsch + -kundgebung in Münster. Die Demo ist lautstark, sangesfreudig, trotz aller Schmerzen + allen Leids freundlich, herzlich, betont dankbar „Deutschland für die Hilfe, die Unterkunft …“, „Für Frieden + Freiheit in der Ukraine!“ Meine Rede auch unter https://domainhafen.org/2023/08/25/meine-rede-bei-der-kundgebung-zum-32-unabhaengigkeitstag-der-ukraine-in-muenster/ . Fotos: 4) Die Demonstrantinnen trugen eine große, in Charkiw hergestellte ukrainische Fahne, darauf „Freiheit“. Diese wurde nach Osnabrück gebracht. Von dort wurde eine zweite Fahne („Frieden“) nach Münster gebracht. 6) persönliche Erinnerungen: vom Maidan/Kiew mit Angela Dezember 2004, Strassenbild aus dem grünen Odessa 2001, 7) aktuelle Ausstellung vor dem Lettischen Okkupationsmuseum in Riga.

23.08.2024: Heute vor 84 Jahren Hitler-Stalin-Pakt – ein Türöffner für Aggressionen gegen europäische Nachbarn und 50 Jahre Okkupationen. Bericht zu einem Besuch im Lettischen Okkupationsmuseum unter https://domainhafen.org . Fotos: a)-c) historische Beweismittel, d) 50 Jahre später nach traumatische Erfahrungen breite, gewaltlose, erfolgreiche Unabhängigkeitsbewegung, e)-g) Ausstellung „Hunger as Weapon. Ukraine. 1932-1922. 2022“ in Riga, h) vor der russischen Botschaft in Berlin, i) ukrainische Sängerinnen beim Promenadenfest in Münster.

22.08.2023: Am 24. August ist der 32. Jahrestag der Unabhängigkeit der Ukraine, die seit anderthalb Jahren bombardiert, beschossen und terrorisiert wird. Die ukrainische Gemeinschaft in Münster und Umgebung ruft zur Solidaritätsdemonstration auf: 16.00 Uhr ab Aasee zum Historischen Rathaus. Fotos von der Demo + Kundgebung vor einem Jahr und vom 2. Kriegstag, dem 25. Februar 2022.

25.07.2023: Die Terrorangriffe auf Odessa gehen weiter. In der heutigen FAZ schildert der ukrainische Kunsthistoriker Konstantin Akinscha, welche ukrainischen und russischen Kulturdenkmäler in der „Welterbestätte Historisches Zentrum Odessa“ beschossen werden in diesem Krieg gegen Kultur überhaupt.

24.07.2023: 1995 besuchte ich Odessa zum ersten Mal (danach mit Angela 2001 + 2004). Aus meinen Notizen: „sehr grüne Stadt mit lauter Alleen, einmalig viele Straßenlokale, die große Treppe am Hafen (Eisenstein).“ In den letzten Tagen die schlimmsten Raketen- und Drohnenangriffe der russischen Armee gegen die Millionenstadt seit Kriegsbeginn. Davor die russische Kündigung des Getreideabkommens, davor die Zerstörung des Kachowka-Staudamms im russisch-besetzten Gebiet. Warum so viel gesellschaftliches Schweigen gegenüber diesen ständigen Terrorangriffen gegen die ukrainische Zivilbevölkerung? Heute in einem Monat, am 24. August, ist der ukrainische Unabhängigkeitstag – eine beste Gelegenheit, endlich wieder breit, sichtbar und eindeutig gegen die russischen Terrorkrieger zu demonstrieren, für praktische Überlebenshilfe für die Überfallenen!

02.04.2023: Vor den Ostermärschen sind die Worte von Elie Wiesel ein klarer Maßstab + Kommentar. Da in deren Aufrufen durchweg die traumatischen Kollektiverfahrungen der ukrainischen Generationen ausgeblendet werden, hier mein Artikel zum deutschen Angriffs- und Vernichtungskrieg auf dem Boden der Ukraine ab Juni 1941, der gerade in der Mitgliederzeitschrift „Frieden“ des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge erschienen ist. Wie können Nachkommen der damaligen deutschen Angreifer den heute Überfallenen und Terrorisierten Überlebenshilfe verweigern?

02.04.2023: Zu STALINGRAD vor 80 Jahren + davor 14 Monate Vernichtungskrieg in der Ukraine mein Artikel „Scheidende Erinnerung“, gerade erschienen in der Mitgliederzeitschrift von „Gegen Vergessen – Für Demokratie“. Fotos b) und e) von Oliver Werner/WN. Der Roman von Theodor Plivier (1946) war der Anstoß für meine Nachforschungen.

28.02.2023: SCHAUT AUF DIESE STADT: „Die Überlebenden von Mariupol„, Doku BBC, Arte, SWR. ARD-Mediathek: https://www.ardmediathek.de/…/Y3JpZDovL2Rhc2Vyc3RlLmRlL… . Zwischen den Berichten der Überlebenden, von Viktoria + ihrem Sohn, von Alevtina, Oksana, Sergej u.a. Handy-Videos aus Sicht der Beschossenen, aus Kellern, von der Grasnarbe, festgekrallt, von verwüsteten Wohnblocks + vierteln, aus dem Theater, wo mehr als 1000 Menschen begraben wurden. In Mariupol starben, wurden erschlagen, zerfetzt, verbrannt, verhungerten während der dreimonatigen Eroberung mehr als 20.000 Zivilisten. Eine Dokumentation: kaum auszuhalten. Gerade deshalb HINSEHEN!

26.02.2023: Solidaritätskundgebung am Jahrestag des russischen Großangriffs auf die Ukraine in Münster vor dem Rathaus des Westfälischen Friedens mit klaren Aussagen + Friedensforderungen, nicht nur -wünschen. Fotos: b) Osteuropa-Historikerin Rita Z. berichtet von ihrem Cousin, der in Mariupol kämpfte und dessen Schicksal lange ungewiss war. Dutzende Hände gehen hoch, als gefragt wird, wer Angehörige habe, die als Soldaten kämpfen, oder wer Tote zu beklagen habe; d) auf https://domainhafen.org/2023/02/26/rede-bei-der-solidaritaetskundgebung-fuer-die-ukraine-am-1-jahrestag-des-russischen-grossangriffs/  meine Rede auf der Kundgebung, mein Kommentar zum Schwarzer-Wagenknecht-Manifest, zu „Bloodlands Ukraine“, zu Bachmut usw.; f) Danke an Olga, die wie hier im August jetzt bei Regen + Kälte toll übersetzte.

21.02.2023: 24. Februar 2023 EIN Jahr russischer Angriffs- und Terrorkrieg gegen die Ukraine. Solidarität mit den Überfallenen für Überlebenshilfe! Friedenswünsche reichen nicht! Dazu Kundgebung in Münster vor dem Rathaus des Westfälischen Friedens am Südende der Friedens-Menschenkette zwischen Osnabrück und Münster – 375 Jahre nach dem Westfälischen Frieden.

11.02.2023: Im 7. Monat blutigste Kämpfe um Bachmut/Ostukraine. Vor 81 Jahren ermordete hier die dt. Einsatzgruppe C 3000 Juden, die sie in den Stollen einmauerte. Fotos b) Durch russischen Beschuss zerstörtes Wohngebäude in Bachmut; c) mein jüngster Beitrag zu Bachmut unter www.domainhafen.org ; d) Artemowsk/Bachmut und Umgebung; 5) Exhumierung der Ermordeten 1943; 6/7/8) am 24.02. Demos in Berlin, Münster und anderswo zur Unterstützung der überfallenen + terrorisierten Ukraine, für Frieden durch Recht und Solidarität. Bloße Friedenswünsche reichen nicht!

02.02.2023: Am 2. Februar 1943, vor 80 Jahren, endete die Schlacht von Stalingrad mit mehr als 1 Million Toten, erschossen zerfetzt, erfroren, verhungert. Dabei die 16. Panzerdivision aus Münster, die als „Speerspitze“ der 6. Armee, des Angriffs auf Stalingrad galt. Ihre Kriegsspur führte vorher 14 Monate durch die Ukraine, Orte von damals sind jetzt wieder Kriegsschauplätze. Da die Erinnerung an diese monströse Schlacht verweht, hier einige Erinnerungsanstöße: a) Artikel aus den Westfälischen Nachrichten am 31.01.; b)/c) wo es hierzulande fast kein Gedenken an die Opfer von Stalingrad gibt, bin ich heute zum Stalingrad-Denkmal in Münster gegangen; d) die Kriegsspur der 16. PD und die Terrorspuren der Einsatzkommandos; e) mein umfassender Bericht auf www.domainhafen.org , 09.01.; f) Soldatenfriedhof der 16. PD bei Stalingrad mit 4.000 Gefallenen Mitte November 1942; g) Karte des Kessels; h) aus dem Kriegszyklus von Otto Herrmann „Faustrecht“ 1948.

24.10.2022 Spendenaufruf für die Opfer zweier Kriege in der Ukraine, wo Raketen- und Drohnenangriffe ihre Strom- und Wasserversorgung, damit ihre Lebensbedingungen zerstören. Strukturell soll hier die ukrainische Zivilbevölkerung erwürgt werden. Fotos: b) In Charkiw nach Raketenbeschuss, c) die Facebook- und Twitter-Nachrichten von Serhij Zhadan, seit gestern Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels, d) Kulturmetropole Charkiw, e) unsere erste Begegnung mit Holocaust-Überlebenden 1993 in Riga, f) unser Aufruf vom November 1993 – vier Jahre später erfolgreich.

11.10.2022: Nothilfe für die Opfer zweier Terrorkriege: SPENDENAUFRUF des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung. Weitere Infos auf meiner Übergangswebseite www.domainhafen.org Fotos: a) TAZ-Artikel von Klaus Hillenbrand 26.09.2022, b) c) Aufruf des Netzwerks, d) e) Berichte von unterstützten NS-Verfolgten, f) Nachruf des Maximilian-Kolbe-Werks auf den 96-jährigen Boris Romantschenko, der am 18. März einer russischen Bombardierung zum Opfer fiel, g) das am 25.03. durch Beschuss beschädigte Memorial bei Charkiw, h) die Mordspuren der Einsatzgruppen c + D in der Ukraine.

14.09.2022: Bachmut/Ostukraine – 3 Kriege: seit Mai bis heute, 2014/15, 1941/42. Hier seit Wochen russischer Angriffsschwerpunkt. Mein Text dazu auf www.domainhafen.org . Fotos: a) c) Zerstörungen in Bachmut; b) d) Karten zum Kriegsverlauf im Donbass (FAZ, ISW), Bachmut zentral. Zur deutschen Okkupation 1941 ff.: e) das Alabasterwerk in B. vor 1941, e) am 9.-12.1.1942 ermordeten Männer der Einsatzgruppe C 3.000 jüdische Menschen, die sie in den Stollen des ehemaligen Kalkbergwerks einmauerten; 1943 Identifizierung von Opfern; f) seit 1999 die „Mauer der Tränen“ zum Gedenken.

06.09.2022: HEUTE 19.30 Uhr Online-Veranstaltung „Zum Überfall Putins auf die Ukraine und zur „Friedenspolitik“ Russlands“ bei der Gesellschaft für bedrohte Völker Münster. Ich referiere zu „Seit 6 Monaten Angriffskrieg und Selbstbehauptung der Ukraine“. Anmeldung muenster@gfbv.de Fotos: Von der Kundgebung zum ukrainischen Unabhängigkeitstag am 24. August und ich als OSZE-Wahlbeobachter im Dez. 2004 in Odessa während der Orangenen Revolution.

25.08.2022: Zum Tag der Unabhängigkeit der Ukraine (24.8.1991) in Münster Demo + Kundgebung von über 1000 überwiegend Frauen und Kindern aus der Ukraine. Lieder, Hymne + Reden vor dem Rathaus des Westfälischen Frieden. Mein Redetext unter www.domainhafen.org Fotos: Impressionen von Demo + Kundgebung, Artikel aus den Westfälischen Nachrichten 25.8.2022. Video der Rede auf https://www.youtube.com/watch?v=qfICdoisOhw

 

19.08.2022: Vor 80 Jahren, 23. Aug. 1942 deutscher Angriff auf Stalingrad, an der Spitze eine Division aus meiner Heimatstadt Münster, ein inzwischen weitgehend „vergessenes“ Ereignis, an das auch zzt. des Angriffskrieges gegen die Ukraine erinnert werden sollte. Dazu Materialien auf meiner Übergangs-Website www.domainhafen.org . Fotos: b) Vormarschstrecke der 16. 1942 (Werthen), (c)-(e) aus Beevor, S. 155 ff., (f) Stalingradroman von Theodor Plivier (1948), (g) in Münster an der Promenade.

22.06.2022: Zum 22. Juni, dem lange verdrängten Jahrestag. Unser erstes Gedenken in Münster 1991 vorm Rathaus des Westfälischen Frieden. Heute zu „Zwei Kriege in der Ukraine – vor 80 Jahren und heute zwischen Charkiw und Donezk“, weiter unter www.domainhafen.org Fotos c)/d) Brennpunkt der Angriffe zzt. zwei Industriestädte in Luhansk, e) Kriegsspur der 16. Panzerdivision aus Münster in diesen Wochen vor 80 Jahren, f) unsere hoffnungsvollen Begegnung mit Veteranen der Roten Armee 1988 in Minsk – inzwischen zerstörte Hoffnungen.

10.05.2022: Raphaela Blümer ist hier: Bürgerhaus „Alte Post“ Drensteinfurt

Bewegende Mahnwache am Sonntag vor der Alten Post. Danach eine informative Diskussion mit Winfried Nachtwei – Danke, dass Du zu uns gekommen bist, für Deine offene Art und Deine Expertise. Solidarität mit den Angegriffenen in der Ukraine + Austausch zum Was tun? Am Jahrestag des Sieges der alliierten Armeen über NS-Deutschland + der Befreiung Europas vom NS-Staatsterrorismus in Drensteinfurt: Fotos: b) Bei der Mahnwache vor der Alten Post ukrainische Flüchtlinge mit Forderungen + Liedern; c) anschließende Diskussion, Westf. Nachrichten 10. Mai, d) Stand der Kämpfe am 8. Mai, e) Mariupol, früher 400.000 Einwohner, seit mehr als zwei Monaten belagert, bombardiert, beschossen, ausgehungert, f) 49 Tage nach em 8. Mai 1945 unterzeichneten 50 Staaten die UN-Charta, DIE Schlussfolgerung aus Weltkrieg + Völkermord. Heute bombardiert eine UN-Veto- und Atommacht das Völkerrecht. Käme sie damit durch, wäre das ein Triumpf für das „Recht der Stärkeren“.

28.04.2022: Aktuelles: a) + b) Kritik am Ostermarschaufruf 2022 in Münster + Konter (vgl. meine Übergangs-Website www.domainhafen.org ; c) Vortrag in Billerbeck zur Eröffnung der Ausstellung „Riga. Deportationen – Tatorte – Erinnerungskultur“, Billerb. Anzeiger 25.04.2022; d) Rolf + Eva Eichenwald, am 11.12.1941 nach Riga deportiert + ermordet; e) f) ) Jüngste Artikel zur Bilanz des Afghanistaneinsatzes in IF 2/22, Zeitschrift für Innere Führung, und SIRIUS 6/2021 – Zeitschrift für strategische Analysen.

02.04.2022 Overberg-Kolleg: Putins Krieg in der Ukraine‘: Podiumsgespräch mit Winfried Nachtwei am 25.03.2022

Etwas mehr als einen Monat ist es her, dass der russische Präsident Wladimir Putin den völkerrechtswidrigen Überfall auf die Ukraine befohlen hat und seitdem richten auch wir ungläubig den Blick nach Osten und hören fassungslos die schlimmen Geschichten der Menschen in der Ukraine. Aufgewacht in einer neuen Zeit und mitunter überfordert von der omnipräsenten, medialen Berichterstattung in Echtzeit waren wir daher sehr dankbar mit Winfried Nachtwei, dem ehemaligen sicherheitspolitischen Sprecher von Bündnis 90/Die Grünen im Deutschen Bundestag, einen ausgewiesenen Experten für außenpolitische Sicherheitsfragen zu Gast bei uns im Kolleg zu haben.

Nach der Begrüßung durch die stellvertretende Schulleiterin, Sabine Bertram, erläuterte Herr Nachtwei in einem Impulsvortrag die historisch-politischen Hintergründe des Krieges und die tagesaktuellen Entwicklungen kenntnisreich und stellte konkrete Handlungsmöglichkeiten vor, von humanitärer Unterstützung der Ukrainer:innen über eine Nato-Flugverbotszone bis hin diplomatischen Maßnahmen der Konfliktlösung.

Von Anfang an machte er ganz klar, dass dieser Krieg auf Geheiß der politischen Führung Russlands – namentlich Putin – geführt werde, und warnte vor Pauschalisierungen, Russ:innen und Menschen mit russischer Migrationsvorgeschichte in Deutschland betreffend. Dieser Angriffskrieg auf die souveräne Ukraine sei von der UN-Vollversammlung mit überwältigender Mehrheit verurteilt worden. Entgegen vorherigen Erwartungen und Befürchtungen seien Städte wie Charkiw und Mariupol sowie die Hauptstadt Kiew nicht gefallen. Die russischen Streitkräfte stünden vor einer offenbar nicht lösbaren Aufgabe und verstärkten ihre unmenschliche Kriegsführung, was nicht nur von der internationalen Gemeinschaft, sondern auch in Russland selbst unüberhörbar verurteilt werde. Der Angriffskrieg stelle die Weltgemeinschaft auf eine harte Probe, dennoch gebe es Handlungsmöglichkeiten, darauf angemessen und konsequent zu reagieren. Schließlich seien „die Völker der Vereinten Nationen“ dazu verpflichtet, die Menschen vor „der Geißel des Krieges [zu] bewahren“, so festgeschrieben in der Charta der Vereinten Nationen.

Im Anschluss an seinen Impulsvortrag stand Winfried Nachtwei den Studierenden in einem Podiumsgespräch Rede und Antwort. In einer ersten Fragerunde vertieften Roland Jahnke und Finn Kersting (beide von der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) das Thema und baten um seine Einschätzung der langfristigen Bedeutung dieses Krieges für die Politik der westlichen Demokratien und die Weltpolitik sowie für die Demokratiebewegung in Russland selbst. Er ließ außer Frage, dass dieser Krieg die Weltordnung neu bestimmen werde und dass westliche Demokratien – insbesondere im Kontext der NATO – sich derzeit gezwungen sähen, im Sinne einer Abschreckung wieder aufzurüsten. Gerade in Deutschland sei dies lange für unvorstellbar gehalten worden, so sehr seien wir an Demokratie und Frieden gewöhnt und hielten sie für selbstverständlich. Die russische Demokratiebewegung habe leider wenig Chancen: Putin und sein Regime hätten, so Nachtwei, das Land in eine Diktatur umgewandelt mit allen Formen der Unterdrückung der Meinungsfreiheit.

Eine zweite Fragerunde mit Vegard Heroy und Lukas Scholl (beide von der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) widmete sich dem Informationskrieg, der in den klassischen Massenmedien und vor allem in nie dagewesener Form in den Sozialen Medien geführt wird. Gefragt nach der medialen Performance der beiden Präsidenten, die unterschiedlicher nicht sein könnte, betonte Nachtwei den enormen Einfluss des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auf die Widerstandskraft und den Durchhaltewillen der ukrainischen Streitkräfte und Zivilgesellschaft, hier habe eine Nation durch den Krieg zusammengefunden. Der medialen, unüberschaubaren Vielfalt an Informationen mit unterschiedlichem Wahrheitsgehalt und auf unterschiedlichsten Kanälen stellte Nachtwei die gewissenhafte und verantwortungsvolle Auseinandersetzung mit den Medien gegenüber und verwies auf (Print-)Medien, die verhältnismäßig umfangreich und verlässlich tatsachenbasiert über den Krieg berichten würden. Etwas länger rang er um eine Antwort auf die Frage, wie er mit den verzweifelten Lebensgeschichten umgehe, die gerade durch die Sozialen Medien die Lebenswelt jüngerer Generationen erreichten.

In der dritten Fragerunde stellte Samuel Droese die Fragen von Overbergianer:innen, die im Vorfeld des Podiumsgesprächs gesammelt worden waren, und Prasanth Balasubramanyiam (beide von der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage) organisierte die Fragen, die live aus dem Publikum gestellt wurden. In den Fragen ging es um die möglichen Folgen des Krieges, insbesondere vor dem Hintergrund einer Eskalation hin zu einem europäischen Konflikt. Vor allem die Befürchtung des Einsatzes von atomaren oder chemischen Waffen wurde besorgt formuliert. Nachtwei betonte, dass Wladimir Putin als Politiker noch niemals Rückzieher gemacht habe und ein Angriff auf ein NATO-Mitgliedsland auf jeden Fall eine militärische Eskalation nach sich ziehen würde. Seriöse Einschätzungen zu Putins Verhalten seien inzwischen sehr schwer bis unmöglich geworden. Den Befund einiger Studierenden, dass andere Konfliktherde wie in Syrien und in Afghanistan auf Grund der Brisanz des Krieges in der Ukraine nicht mehr im Fokus der Weltöffentlichkeit stünden, teile er zwar, vergessen seien die notleidenden Menschen dort jedoch nicht. Nachtwei prognostizierte eine noch eine lange Dauer des Kriegszustandes, obgleich die Sanktionen auf Grund ihrer Härte möglicherweise schnell greifen und massiv die russische Zivilbevölkerung treffen würden.

Abschließend wies er nachdrücklich darauf hin, dass es seit Jahrzehnten zahllose Kontakte und Beziehungen zwischen Menschen in Deutschland, in Russland, in der Ukraine und in anderen osteuropäischen Ländern gäbe. Diese Brücken sollten nicht abgebrochen werden, die Bevölkerung in der Ukraine bzw. ukrainischen Geflüchteten unterstützt werden.

In diesem Sinne wies Magdalena Pickers (Offenes Forum für Geflüchtete aus der Ukraine) auf konkrete Spendenmöglichkeiten hin und Studierendensprecher Tobias Lücke lud zu einem Kuchenbuffet im Overberg-Kolleg zugunsten von ukrainischen Geflüchteten ein.

Unser herzlicher Dank gilt Herrn Nachtwei, der sich auch noch nach dem Podiumsgespräch für die Studierenden des Kollegs Zeit nahm, ihren Gedanken zuhörte und ihren Berichten aus den eigenen Familien, ukrainischen wie russischen, lauschte.

Er verließ uns alle mit einem deutlichen Wissensgewinn und mit der Erkenntnis, dass es sich trotz aller Widerstände immer wieder und zweifelsohne lohnt, für Demokratie und Frieden einzustehen!

Im Namen der AG Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage. Ingo Stöckmann und Kristina Thies, https://www.bistum-muenster.de/startseite_aktuelles/newsuebersicht/news_detail/podiumsgespraech_am_bischoeflichen_overberg_kolleg

28.03.2022: Am Dienstag, 29.03., ab 20.04 auf WDR 5 26 Minuten „Erlebte Geschichten“ mit mir: http://www1.wdr.de/…/send…/erlebtegeschichten/index.html . Vorträge, Impulse, Diskussionen zum Ukrainekrieg bei den Grünen in Meschede im Hochsauerlandkreis und im Overberg-Kolleg in Münster.

19.03.2022: Gespräch mit Schüler:innen des Burggynasium Altena + der Realschule Werdohl über den Ukrainekrieg, anschließend mit 20 Lehrkräften von vier Schulen. Erinnerung an eine hellere Zeit: Karte der früheren Chemiewaffenlager in Russland. Ich begleitete die deutsche CW-Abrüstungshilfe von 2000 bis 2008, eine Erfolgsgeschichte. In Potschep nahe der ukr. + belar. Grenze redete ich 2008 zur Grundsteinlegung, erinnerte an Schlachten im dt. Vernichtungskrieg ganz in der Nähe. Am 22.02.2022 identifizierte Satellitenaufklärung den Raum Potschep als Aufmarschgebiet. Das Flugzeug: Eine ukr. Antonov-30-Beobachtungsmaschine 2001 bei einer Open Skies Überprüfung, zusammen mit russischen, belarussischen (…), schwedischen und NATO-Maschinen, militärische Vertrauensbildung sondergleichen. Beispiele dafür, was an gemeinsamer Sicherheit möglich war – und zzt. zerstört ist.

03.03.2022: Der Angriffskrieg jetzt systematisch gegen Wohnviertel + zivile Infrastruktur. Besonders bedroht die zweitgrößte Stadt Charkiw. Hier meine Anmerkungen zum Beistand für die Überfallenen (meine Website ist noch defekt) + dem Aufruf „Die Waffen nieder!“ Der Beschuss des TV-Turms direkt neben den Massengräbern von Babi Yar. Lichtblick: Die VN-Generalversammlung mit sehr großer Mehrheit gegen die Aggression.

03.03.2022: Sehr eindringliche Worte von Marina Weisband, die große Verbreitung verdienen. Marina ist in Kiew geboren, seit 2006 in Münster, deutsch-ukrainische Politikerin. (Link zu Video)

26.02.2022: Solidaritätskundgebung für Frieden in der Ukraine und gegen den Putin-Angriff mit 5.000 Menschen in Münster vor dem Historischen Rathaus (Westfälischer Frieden: „Pax optima rerum!“) am 25. Februar auf Initiative von CDU, FDP, Grünen + SPD. Ich sprach für die Grünen. Hier auch der Text meiner Rede.

25.02.2022: Angriffskrieg Putins gegen die Ukraine. Zur „historischen“ Begründung Putins sprach der Vertreter Kenias im UN-Sicherheitsrat vor dem Hintergrund der afrikanischen Erfahrungen mit kolonialen Grenzen und zerfallenden Imperien. Ein zentrales „Sicherheitsinteresse“ Putins ist die unbedingte Verhinderung von demokratischen „Farben-Revolutionen“ wie der orangenen in der Ukraine, deren Aufblühen ich Ende 2004 als OSZE-Wahlbeobachter in Kiew und Odessa miterleben durfte.

25.02.2022: Hier, vor dem Friedenssaal des Westfälischen Friedens von 1648, haben wir Anfang der 1980er Jahre zu Tausenden gegen das atomare Wettrüsten demonstriert, im Januar 1991 mit 8.000 gegen den drohenden Golfkrieg, 2003 mit Tausenden gegen den Irakkrieg. Mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine begann zum ersten Mal in Europa seit 1939 wieder ein Angriffskrieg – einer Atommacht gegen einen Staat, der 1994 die in der Ukraine stationierten Atomwaffen abgegeben hatte. Das ist ein historischer Bruch mit der europäischen Friedensordnung und dem Völkerrecht. Dazu dürfen wir nicht schweigen!

 

 

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